Westbam

Westbam Seit mehr als 20 Jahren gilt WestBam als einer der kreativsten Köpfe im Bereich der elektronischen Musik.

Immer voller Ideen, Soundgedanken im Überfluss, ein Leben für die Musik - Ideen werden zu Gedanken, Gedanken werden zu Beats, und Beats zu elektronischen Hits. Das war in der Vergangenheit für seine eigenen Sachen, aber auch als Stützpfeiler für "Mayday" und "Love Parade", und das wird auch in Zukunft so sein, denn: He´ll Never Stop Living This Way! Was wir dankbar mit einem großen Seufzer der Erleichterung quittieren.

Auf seinem neuen Longplayer "Do You Believe In The Westworld" übt Maxilimilian Lenz alias WestBam wieder mal den Umkehrschwung. Da trifft Opulenz auf die kleine Schwester Minimalismus, treibende Beats auf faszinierende wie packende Grooves, klare elektronische Klangkörper auf reduzierte Ästhetik, Progressivität auf Underground - nicht zuletzt kreiert WestBam mit seinem Mix aus dem zum Markenzeichen gewordenen urbanen Electro mit Elementen der Rockmusik wieder seine ganz persönlichen, neuen und urbanen Style. Twist and Shout meets Electro und wird zu Hi-Tech-Rock'n'Roll! Und wieder einmal vermag WestBam zu überraschen, zu verblüffen - und fügt einmal mehr der elektronischen Musik eine neue, einfallsreiche Variante hinzu. So ist der Titel des Albums, an einen in alter Clash Manier produzierten Titel von Theatre Of Hate angelegt worden.

"Ich verarbeite immer so viele Sounds, wie ich brauche. "Das neue Album ist für mich eine schöne Mischung aus Maximalismus und Minimalismus geworden. Es klingt zurückgenommen und sparsam, aber es ist auf jeden Fall noch genug drin." Tracks wie "Westworld" und Geschmackspolizei funktionieren da gleichermaßen für die Charts wie auch den Dancefloor. Für WestBam ist das kein großer Spagat: "Musik machen ist für mich in den letzten Jahren immer einfacher geworden, weil ich von Jahr zu Jahr genauer weiß, was ich eigentlich will. Der Erfolg stellt sich auch nicht ein, wenn man mit so einem Spagat im Hinterkopf Songs produziert.

Und WestBam kann sich wie immer auf sich und seinen musikalischen Partner Klaus Jankuhn verlassen. "Ich mache das, was ich selbst im Club hören will. Daher denke ich, dass die neue Platte, im Gegensatz zu "Right On", dem letzten Album, viel mehr ein Dancealbum geworden ist, das entspannt auf die Knochen geht." Insgesamt haben Jankuhn und WestBam 22 Stücke erarbeitet, von denen es ein Dutzend auf das Album geschafft haben. "Auf inhaltliche Geschlossenheit haben wir bei diesem Album weniger Wert gelegt, umsomehr aber auf die Individuelle Stärke jedes einzelnen Tracks."

Probleme, sich neu zu motivieren, hat WestBam nicht. Und auf die Jagd nach dem ultimativen Beat wie viele seiner Kollegen ist er auch nicht. "Ich sehe mich nicht als Overbeat-Produzent. Tolle Beats haben wir immer gefunden, ohne direkt danach zu suchen. Das ist es nicht. Ich sehe mich mehr als Konzeptkünstler, denn als Beat-Produzent. "Du weißt schon, Musik als Träger von Ideen...".

Zur Veröffentlichung des neues Album geht WestBam auf Tour. "Kein klassisches DJ-Set, sondern richtige, klassische Konzerte. Ich will mich aber diesmal nicht auf meinen eigenen, produzierten Tonträger reduzieren. Ich will das Konzept der elektronischen Musik mit althergebrachten Formen der Musikaufführung mixen und bin selbst schon sehr gespannt wie sich das anhören wird.


[Westbam, 07/2006]

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